Medizinische Versorgung in Wahlstedt
Liberaler Irrweg
Die ärztliche Versorgung in Wahlstedt ist, neben dem bezahlbaren Wohnraum, ein Dauerthema in unserer Stadt. Vielen Bürgerinnen und Bürger fällt es immer schwererer einen Hausarzt zu finden.
Seit fünf Jahren bemühen sich die Ärzte Orlowski und Damaschke erfolglos um einen Nachfolger für ihre Praxis. Ob Social Media, Ärztegenossen oder TV, bisher war niemand bereit die Praxis mit 2 KV Sitzen zu übernehmen.
Der Sozialausschuss nahm sich des Themas an, in zahlreichen Sitzungen wurden Aktionen in Zusammenarbeit mit der Ärztegenossenschaft beraten und beschlossen, aber auch dieses Engagement war nicht von Erfolg gekrönt. Zum Glück wurde von Anfang an parallel über das Büsumer Modell im Ausschuss diskutiert und die Mitglieder des Ausschusses sehen darin die Möglichkeit weiterhin die hausärztliche Versorgung in Wahlstedt zu gewährleisten.
Am 26. Oktober soll in der Sitzung der Stadtvertretung das Projekt über die Ziellinie gehen. Wären da nicht die Wahlstedter Liberalen. Kurz vor der Ziellinie zaubert die FDP die Idee eines Bürgerentscheides aus dem Hut. Wieso möchte die FDP in diesem Fall ein starkes Mandat? Sicherlich ist die Unterhaltung eines Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) keine Pflichtaufgabe einer Kommune, wir hingegen sehen dieses MVZ als eine wichtige Grundversorgung unser Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Auch ist es richtig, dass die Gründung und die ersten Jahre im Betrieb Geld kosten werden, dass langfristige Ziel muss es sein, dass das MVZ kostendeckend arbeitet.
Wo sieht die FDP ein Problem? Haben wir Alternativen, die wir nicht umsetzen wollten? Nein! Wurde diese Entscheidung leichtfertig getroffen? Nein! Hat die FDP eine alternative Lösung erarbeitet? Anscheinend Nein.
Welche Alternativen haben die Wahlstedter? Erstens wir gründen das MVZ und stellen die Hausärztliche Versorgung in Ortsnähe sicher. Zweitens wir verzichten auf die Gründung des MVZ und werden kurzfristig wohl zwei KV Sitze verlieren, ohne KV Sitze wird sich in Zukunft kein Arzt in Wahlstedt niederlassen können. Schon heute nehmen Ärzte in Bad Segeberg kaum noch Wahlstedter Patienten auf. Möchten Sie demnächst zu ihrem Hausarzt nach Neumünster oder Lübeck fahren? Was ist mit unseren älteren Mitbürgern, die nicht mehr so mobil sind? Fragen auf die die FDP keine Antworten liefert.
Wieso strebt die FDP keinen Bürgerentscheid über die Sanierung des Theaters an? Auch hier geht es um mehrere Millionen Euros. Oder geht es der FDP nur um die mediale Aufmerksamkeit ohne zur eigentlichen Problemlösung beizutragen?
Wir möchten eine lebenswerte Stadt, dazu gehört auch, dass wir Vereine und Verbände bezuschussen oder das Defizit des Aqua Fun ausgleichen. Eine Stadt wo man gut und gerne lebt, wo Jung und Alt sich zu Hause fühlen.
Text: Markus Senger